Seit 1872 gibt es eine Zeitung für Gehörlose in Deutschland. Gegründet als „Der Taubstummenfreund“, von Eduard Fürstenberg, einem vielgerühmten gehörlosen Förderer und Aktivisten. Sein Credo lautete: Gehörlose schreiben für Gehörlose. Diesen Leitsatz leben wir bis zum heutigen Tage vor. Er ist aktueller denn je, in Zeiten von Selbstbestimmung. Unsere Leitung ist in der Hand von Gehörlosen, nahezu alle Autoren sind es ebenfalls.
Namensänderungen, Zusammenschlüsse, die Gleichschaltung unter der NS-Herrschaft: Unsere Zeitschrift kann auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurückblicken. Erst 1950 erschien die Deutsche Gehörlosenzeitung erstmals unter ihrem heutigen Namen. Die Geschichte der DGZ begann in Mülheim an der Ruhr und wanderte anschließend nach Essen. Zu Beginn des Jahres 2010, nach rund 60 Jahren erfolgte noch einmal ein großer Umzug nach St. Georgen in den tiefsten Schwarzwald.
Natürlich bewegt sich in dieser ganzen Zeit auch in der Besetzung der Chefredakteure einiges. Der erste Chefredakteur (damals: Schriftleiter) war Karl Wacker. Ihm folgten in den darauf folgenden Jahrzehnten Heinrich Siepmann, Friedrich Waldow und Werner H. Kliewer. Von Januar 2010 an steht die Deutsche Gehörlosenzeitung unter der Leitung von Frau Kerstin Reiner-Berthold.
Im April 2014 setzte sie den ebenfalls gehörlosen Journalisten Thomas Mitterhuber als Chefredakteur ein. Dadurch vollzog sich ein gestalterischer, aber vor allem inhaltlicher Wandel. Lange galt die DGZ als Verbandszeitschrift, als Mitteilungsblatt des ebenfalls 1950 gegründeten Deutschen Gehörlosen-Bundes. Inzwischen wird sie von der deutschsprachigen Gebärdensprachgemeinschaft als unabhängiges und kritisches Medium wahrgenommen. Wir legen heute Wert auf journalistische Berichterstattung, zeitnah und professionell versorgen wir die Leser mit Infos und Geschichten. 2016 haben wir zudem unser Layout modernisiert, unser Magazin zeichnet nun ein klares und zeitgemäßes Design aus.
Wer mehr über die Geschichte der DGZ und ihrer Vorläuferzeitungen erfahren möchte, kann dies auf unserer Wikipedia-Seite tun.